Gute Ausgangslage im Forschungs- und Anwendungsbereich
Kennzeichnend für die Nanotechnologie ist, dass es sich um einen sehr interdisziplinären Forschungsbereich handelt. Innovative Anwendungen aus dem Nanotech-Bereich beschränken sich bei weitem nicht auf eine Branche, im Gegenteil: So können Nano-Strukturen beispielsweise dazu genutzt werden, einen effizienteren Gebrauch der Solarenergie zu ermöglichen, eine bessere Wasserreinigung zu bewerkstelligen oder auch zu einer präziseren Diagnostik im Gesundheitswesen beitragen – Anwendungen also, die ganz unterschiedliche Märkte und Branchen betreffen. Immer mehr kommerziell erfolgreiche Produkte weisen inzwischen Nano-Bestandteile auf. Der volkswirtschaftliche Nutzen dieser Technologie steht bereits jetzt ausser Frage und dürfte künftig noch an Bedeutung gewinnen.
Um die Überführung der neusten Erkenntnisse und Technologien aus den Forschungslabors in neue Produkte auch weiterhin zu gewährleisten, ist eine möglichst enge Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstitutionen wie der Empa und Industriepartnern notwendig. Der Empa-Beitrag zum «Swiss Nanotech Report» beleuchtet dann auch gerade den Wissens- und Technologietransfer. «Drei Dinge sind dabei aus unserer Sicht wesentlich: attraktive Plattformen, die den Kontakt zwischen Forschern und Industriepartnern erleichtern, eine ganzheitliche Sicht, die die vielfältigen Ausprägungen des Technologietransfers über Projekte, Lizensierungen, Weiterbildung und vieles mehr einschliesst sowie klare Kooperationsmodelle», sagt Gabriele Dobenecker, Leiterin Marketing, Wissens- und Technologietransfer an der Empa und eine Mitautorin des Reports.
Zudem hat die Schweiz auch früh damit begonnen, sich mit den möglichen Auswirkungen der Nanotechnologie auf Gesundheit und Umwelt zu beschäftigen. So untersuchen Empa-Forscher mögliche Auswirkungen von freien Nanopartikeln auf menschliche Zellen und Gewebe, aber auch auf verschiedene Ökosysteme und engagieren sich in der öffentlichen Debatte über die «Pros und Cons» der Nanotechnologie. Eines ist klar: Für die Weiterentwicklung von Nanotech-Anwendungen sind ein verantwortungsbewusster Umgang mit der noch jungen Technologie sowie eine breite gesellschaftliche und politische Akzeptanz unerlässlich.
|